Orgelneubau St. Marien-Kirche Rendsburg 
 Kultur- und Erlebnisraum "Gläserne Orgel" 

Abbau der Walcker-Orgel

Vom 8.-12. April 2024 hat die Firma "Instrumenten Ladach" aus Wuppertal unter der Leitung ihres Inhabers Andreas Ladach mit zwei seiner Kollegen und weiteren fünf aus Polen die bisherige Marien-Orgel abgebaut, in den Einzelteilen verpackt und für den teilweisen Wiederaufbau nach Belchatow in Polen transportiert.
Der ausführliche Bericht über den Abbau ist hier zu finden - an dieser Stelle ein Interview mit Andreas Ladach.

Andreas Ladach im Gespräch mit Ulrike Taege


Abschied von der Orgel in St. Marien - Ausblick auf die neue Orgel

Am Sonntag, den 24. März 2024 nahm die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rendsburg Abschied von der Walcker-Orgel.
Im Anschluss an den Gottesdienst informierten die Projektgruppe, die Schirmherren und die Kirchenmusiker alle Interessierten über den Abbau der alten Orgel und den Orgelneubau im Rahmen des geplanten Kultur- und Erlebnisraums „Gläserne Orgel“. Am Ostermontag wird die jetzige Orgel dann zum letzten Mal im Gottesdienst erklingen. Nach Ostern wird sie abgebaut und es beginnen die ersten Baumaßnahmen für das geplante Ausstellungsprojekt "Gläserne Orgel".




Pastor Rainer Karstens (rechts), Vorsitzender des Kirchengemeinderats, begrüßt auf der Orgelempore die ca. 30 Gäste. Ebenfalls anwesend (von links) Kirchenmusiker Marius Branscheidt, Architekt Hauke Mengel, Kirchenmusiker Volker Linhardt (die alle auch in der Projektgruppe "Orgelneubau" mitarbeiten)  und der Vorsitzende der Projektgruppe Pastor Karsten Struck.











Pastor Karsten Struck informiert über den bisherigen Weg des Gesamtprojekts von den ersten Überlegungen bis zum gegenwärtigen Stand - mit dem besonderen Hinweis, dass nach über fünf Jahren Vorarbeit nun durch die Zusage von beantragten EU-Fördermitteln und die damit verbundenen Vorgaben die neue Orgel einschließlich Ausstellunsprojekt bis zum Herbst 2025 fertiggestellt sein muss. Diese Fördermittel werden aber nicht für einzelne Orgelneubauten vergeben, sondern müssen in ein umfassendes Konzept eingebunden sein. So waren in Husum oder Bad Segeberg bauliche und denkmalschützerische Konzepte für eine erfolgreiche Bewilligung ausschlaggebend - hier wurde mit der geplanten Erweiterung der schon bestehenden Dauerausstellung "Glaubensspuren" zu den Themen Orgelkultur in Rendsburg und Schleswig-Holstein, Orgelbau und Orgelmusik unter der Überschrift "Kultur- und Erlebnisraum "Gläserne Orgel" ein überzeugendes Konzept vorgelegt. Die Gesamtkosten sind mit 1,8 Mill. Euro veranschlagt - davon werden 750.000 Euro von der EU gefördert, 650.000 Euro aus vorhandenen zweckgebundenen Eigenmitteln aufgebracht und 400.000 Euro aus Spendenmitteln. Hervorzuheben war zu diesem Anlass auch, dass die alte Orgel nicht entsorgt wird und der Abfallwirtschaft anheim fällt, sondern eine katholische Kirchengemeinde in Polen das Instrument mit den wiederverwendbaren Teilen für den gottesdienstlichen Gebrauch herrichten wird. Nach Ostern wird dann der Abbau beginnen.






Kirchenmusiker Volker Linhardt macht in Wort und Ton deutlich, warum es sinnvoll ist, nicht mehr in das 1972 fertiggestellte Instrument zu investieren, sondern in eine neue Orgel. Die jetzige entstand in einer Zeit, in der Orgelbau wegen einer hohen Nachfrage und zugleich dem Wunsch nach kostengünstigen Lösungen mit industriellen Fertigungsmethoden geradezu in Fließbandproduktion hergestellt wurden - mehrere hundert Orgeln pro Jahr wurden so  z.B. von der Orgelbaufirma Walcker ausgeliefert. (Heute stellen Orgelbaufirmen pro Jahr vielleicht zwei, drei, eine große Firma auch vier Orgeln dieser Größenordnung in handwerklicher Tradition und Sorgfalt her). Auch der Einsatz von neuen, billigen Materialien (Pressspan, Kunststoffe) hat sich nicht bewährt. Zudem ist die musikalisch-klangliche Ausrichtung für eine auch in Konzerten zu spielende Orgel sehr unbefriedigend. Mehrere Gutachten der Orgelsachverständigen, wie auch die Einschätzung vieler Gastorganisten hat die Verantwortlichen in der Kirchengemeinde bestärkt, auf einen Orgelneubau zuzugehen. Klanglich wird die neue Orgel französisch-romantisch ausgerichtet sein und von der Orgelbaufirma Späth aus Freiburg gebaut. Sie hat gerade in dieser Hinsicht vor allem auch durch den Intonateur eine weltweit einmalige Kompetenz. Zusammen mit der großen Orgel der Christkirche, die sich vor allem an barocken Klangfarben orientiert, wird damit Rendsburg ein besonderer Orgelschwerpunkt nicht nur in Norddeutschland.


Ein Blick auf die seit 1555 lückenlos geführte Liste der Marien-Kirchenmusiker und in das Innere der Orgel.

Mit der zukünftigen "Gläsernen Orgel" (die natürlich nicht aus Glas sein wird, sondern selbstverständlich wie alle Orgeln traditionell Metall- wie Holzpfeifen haben) werden aber genau solche An- und Einsichten aus verschiedensten Perspektiven möglich werden - vor allem auch dadurch, dass ein Durchgang durch die Orgel für alle ermöglicht wird.





Schirmherrin Dr. Juliane Rumpf weist besonders darauf hin, dass das gesamte Projekt auch ein Bildungsprojekt ist. Denn es ist geplant, vor allem auch Kindern und Jugendlichen eine spannende und lebendige Begegnung mit einer Orgel und den damit verbundenen Themen zu ermöglichen - und damit auch eigene Erfahrungen zu machen mit der Musik und der geistlichen Dimension von Orgelmusik - die im Gottesdienst wie auch in Konzerten zur Ehre Gottes erklingt.









Erstmals wurden auch Orgelpfeifen-Patenschaften angeboten, die in Zukunft bei allen kirchenmusikalischen Veranstaltungen und von der Offenen Kirche für 20 Euro angeboten werden und für die ein offizielles Zertifikat ausgestellt wird.


Fotos: Ulrike Taege (Projektgruppe)

Abschied von der Orgel in St. Marien (1)
Am Sonntag, den 24. März 2024 nimmt die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rendsburg Abschied von der Walcker-Orgel.
Im Anschluss an den Gottesdienst, der um 11.00 Uhr in der St. Marien-Kirche beginnt, informieren um 12.15 Uhr die Projektgruppe, die Schirmherren und die Kirchenmusiker alle Interessierten über den Abbau der alten Orgel und den Orgelneubau im Rahmen des geplanten Kultur- und Erlebnisraums „Gläserne Orgel“.
Am Ostermontag wird die jetzige Orgel dann zum letzten Mal im Gottesdienst erklingen. Nach Ostern wird sie abgebaut und es beginnen die ersten Baumaßnahmen für das geplante Ausstellungsprojekt "Gläserne Orgel".
Erstmals werden auch Orgelpfeifen-Patenschaften angeboten, die in Zukunft bei allen kirchenmusikalischen Veranstaltungen für 20 Euro angeboten werden und für die ein offizielles Zertifikat ausgestellt wird.






Am 15. Januar 2024 fand in der Marienkirche ein wichtiger VorOrt-Termin statt, an dem Orgelbauer, Architekten, Denkmalpflege, Orgelsachverständiger und die Projektgruppe verschiedene Themen beraten und Planungsschritte beschlossen haben. (Fotos: Ulrike Taege)


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